Wie kann ich meinen Bambus bzw die Blätter retten?

  • Hallöchen zusammen. Ich freue mich sehr, dass nun endlich der Frühling kommt. Leider habe ich in meinen Garten aber immer Probleme mit Ameisen, die ihre Blattläuse auf meinen Pflanzen verteilen und züchten. Gestern habe ich dann gesehen, dass diese Mistviecher diesen Frühling auch meine 6 Bambus Pflanzen (Fargesia Jiuzhaigou 1), verteilt in drei Kübeln, befallen.

    Da ich keine Ahnung hatte, habe ich mir dann gestern mit Neemöl ein Lösung gemischt und alle 6 Pflanzen damit ordentlich eingesprüht || ich wusste nicht, dass man Bambus nicht mit ölhaltigen Mitteln einsprühen darf ?( das habe ich dann heute durch Zufall gelesen.


    Kann ich das jetzt irgendwie retten und den, durch das Neem resultierenden, Blattabwurf verhindern oder mildern? Bringt es was, die Pflanzen ordentlich mit Wasser abzubrausen?


    Und habt ihr evtl einen Tipp, wie ich die Blattläuse los werde? Von mir aus auch Chemie, Hauptsache ich werde diese Plage los. Ich hab schon nach etwas recherchiert, dass man gießen kann und von den Pflanzen aufgenommen wird und so die Viecher durchs fressen killt. Aber ich habe bisher immer gelesen, dass in diesen Gies Mitteln auch oft Öl drin steckt.

    Sprühmittel haben halt das Problem, dass man ja jede Blattlaus treffen muss und das ist bei einem dichten Bambus mit tausenden mini Blättern ziemlich unmöglich. Zudem bringen die Ameisen ja dann kurz drauf wieder neue Blattläuse ran. Also wäre glaub ein Mittel "von innen" die beste Lösung um auch die neuen Blattläuse zu töten.

    Ja ich weiß, ich sollte als erstes die Ameisen loswerden. Das ist aber leichter gesagt, als getan, ich Kämpfe schon seit vielen Jahren gegen diese Biester an. Habe ein sehr gutes Gift gegen die, da die aber auf Terrasse und Garten überall verteilt sind, und ich Haustiere habe, kann ich das Mittel eben nicht überall ausbringen und spätestens im nächsten Jahr, sind die Ameisen wieder überall verteilt.


    Würde mich sehr über Tipps freuen

  • Zu den abgeworfenen Blättern habe ich jetzt keine Erfahrungen, aber ein Blattverlust ist für Bambus in der Regel kein großes Problem, das wird durch Neuaustrieb behoben.

    Abbrausen mag Bambus immer.

    Stehen die Pflanzen unter Dach?

    Abbrausen (natürlicherweise Regen) mögen Blattläuse nämlich nicht so gern.


    Normale Sachen wie Blattläuse sollten bei ausreichender Biodiversität und passenden Kulturbedingungen eigentlich kein größeres Problem sein.

  • aber ein Blattverlust ist für Bambus in der Regel kein großes Problem, das wird durch Neuaustrieb behoben.

    Ach der treibt dann relativ schnell neu aus?! Ja dann bin ich ja beruhigt. Kann ihn ja dann aber trotzdem noch mal mit Regenwasser abbrausen.


    Stehen die Pflanzen unter Dach?

    Nein die stehen unter freiem Himmel, bekommen also Regen ab. Dies ist bei allen meinen Pflanzen der Fall, trotzdem habe ich leider immer Probleme mit Blattläusen. :(

    Ohne die Ameisen hätte ich vermutlich auch keine Blattlaus Probleme, die Pflanzen sind eigentlich kräftig, wachsen gerade sehr schön und wurden auch erst mit Bio Bambus Langzeitdünger gedüngt. Aber diese Teufels Ameisen schleppen die von überall her an. Habe heute erst gesehen wie die eine Blattlaus nach der anderen auf mein Johannisbeerstämmchen hoch tragen, weil ich letzte Woche dort den Blattlausbefall mit ner Rapsöl Lösung bespritzt und eingedämmt habe. Aber eben ne Woche später, schleppen die Ameisen einfach massig neue da hoch und kann eben nicht den ganzen Sommer jede Woche alle Pflanzen mit Öl einsprühen, dann geht mir alles ein. Bei dem Johannisbeerstämmchen konnte ich heute nen Leimring am Stamm anbringen und dann ist da Ruhe für den Rest des Sommers. Aber beim Bambus ist das ja nicht möglich. Deswegen meine Hoffnung auf etwas, das der Bambus aufnimmt und die Läuse dann durchs fressen bzw saugen tötet.


    Auch Nützlinge haben da keine große Chance, da diese von den Ameisen abgewehrt werden, die beschützen die Blattläuse. Da müsste ich glaub ne ganze Armee Nützlinge auf den Pflanzen ausbringen, damit die dann ne chance gegen die Ameisen hätten und dann an die Blattläuse überhaupt rankommen.


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  • Eine Opferpflanze wie z.B. einen Staudenfenchel pflanzen und nichts spritzen.

    Ansonsten kann man Kübel-Bambus hinlegen und mit dem Gartenschlauch entlausen.

    Ohrenkneifer lieben Blattläuse und sind aktiv, wenn die Ameisen schlafen.


    Eine einfache Ameisensperre lässt sich bauen, indem man die Kübel auf Steine in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer stellt. Wie bei einer Wasserburg darf es keine Landbrücke geben und der Wasserspiegel muss immer unterhalb des Kübelbodens enden, damit keine Staunässe entsteht.

  • Ok dann müsste ich den Fenchel mit in die Kübel, zwischen die Bambusse, pflanzen. Ich vermute, dass das dann eher weniger bringt oder? Der Fenchel würde ja mit dem Bambus verwachsen. Neben dran Pflanzen geht leider nicht so richtig. Habe den Bambus als Abdeckung für ne hässliche Wand in Kübeln stehen und wirklich viel Platz ist da nicht. Oder reicht das auch, wenn ich einen Fenchel da rechts neben den rechten Kübel auf die Holzhackschnitzel stelle? Oder ist da die Entfernung zu groß, um alle Blattläuse dahin zu locken?



    Aufgrund der Größe (35 x 35 x 90 cm) und des Gewichts (kriege die kaum 5 cm angehoben) ist auf die Seite legen sehr schwierig. Habe die gestern aber stehend abgespritzt, mal sehen ob das auf Dauer auch hilft, aber alle habe ich so natürlich nicht erwischt.


    Ohrenkneifer habe ich auch schon gelesen und mir einen Topf mit Stroh gefüllt und in ein holziges Gebüsch gehängt, in der Hoffnung, dass sich dort welche einnisten, die ich dann zum Bambus verlegen kann.


    Das mit dem Wasser Untersetzer ist natürlich auch eine super Idee. Lässt sich aufgrund der Größe aber leider auch schwer umsetzen :( Aber die Idee ist wirklich gut, kann ich evtl für andere Pflanzen verwenden :)


    Pyrethrum, ist auf Chrysanthemenbasis

    Ok das werde ich mir mal ansehen.



    Danke schon mal an alle, für die Infos und Tipps

  • Die Ohrenkneifer brauchen dauerhaft Futter, damit sie im Garten bleiben.


    Holzschnitzel raus, schönes Staudenbeet rein. Ich habe mittlerweile so viele Mini-Raubtiere im Garten, dass sich auch ohne Eingriff ein optisch erträgliches Gleichgewicht findet.


    Silphium perfoliatum wird mit 50 l Kübel ca. 180 cm hoch und ist eine gute Bienenweide.

    Rhamnus frangula Fine Line kann man gut als schmalen Sichtschutz im Kübel pflanzen.


    Hoch werden die Jiu 1 in den Trögen nicht werden.

  • Holzschnitzel raus, schönes Staudenbeet rein

    Ja den Vorschlag hatte meine Freundin letztens auch schon. Aber erstens bin ich leider ziemlich pingelig was die Optik meines Beetes angeht, sprich ich mag's gern aufgeräumt und ordentlich. Und die meisten Staudenbeete, die ich bisher gesehen habe, sind vielleicht zwei Monate im Jahr schön und dann, zumindest stellenweise, verblüht und einfach nur optisch tot. Sehen dann einfach verwildert aus und das mag ich gar nicht.


    Und zweitens, die Ecke die auf dem Bild zu sehen ist bekommt durch die Wand und den großen Flieder daneben nie Sonne. Ich befürchte, dass es dort an Blüten und üppigem Pflanzenwuchs mangeln wird. Das bedeutet, rechts neben den Steintöpfen geht das Beet weiter und hat dort eine Größe von 2,5 m x 6 m. Dann müsste ich das Staudenbeet dort anlegen, da kommt viel Sonne hin. Aber der Boden in diesem Beet ist wie Knete mit Felsbrocken gemischt :D Die "Erde" dort ist purer fest klebriger Lehm, darauf steht das Wasser nur so. Vermischt mit jede Menge Faust großer Steine. Wir haben da die letzten Jahre schon einiges vereinzelt versucht zu pflanzen, nichts hat dort bisher wirklich überlebt. Trotz leichter Boden Aufarbeitung in diesen Bereichen. Ich wunder mich schon Jahr für Jahr, wie der Flieder in diesem Boden überlebt.

    Dann müsste ich also diesen Boden großflächig und tief aufarbeiten und Drainage legen, damit das Wasser unter den Pflanzen auch ablaufen kann. Da brauch ich ja fast nen Bagger bei diesen Steinen. Und das war mir bisher einfach zu aufwendig. Aus diesen Gründen habe ich mich dann vor zwei Jahren einfach für Hackschnitzel entschieden. Sieht ordentlich aus, ist einfach und billig ^^


    Aber du hast vermutlich recht und ich muss mir da doch noch was überlegen, um Nützlinge zufrieden zu stellen. Evtl zumindest ein kleinen Teil im Beet aufarbeiten und nur ganzjährig (also natürlich nur Frühjahr bis Spätsommer) blühende, und nicht ganz so hohe, Pflanzen/Stauden raussuchen. Muss ich mir mal überlegen...

    Hab es schon mit einem Insektenhotel versucht, das seit Herbst im Garten hängt und hoffentlich diesen Frühling noch paar Helferlein anlockt. Aber das ist natürlich kein Vergleich zu einem großen Beet.


    Rhamnus frangula Fine Line

    Oh die sieht ja auch interessant aus, muss ich mir mal genauer angucken.


    Silphium perfoliatum

    Bei der hätte ich glaub wieder das Problem, dass die, für meinen Geschmack, ohne Blüten etwas wie "Unkraut" aussieht, halt etwas wild, und das mich vermutlich stören würde.


    Das sollte jetzt aber nicht abwertend rüber kommen, ich bin sehr dankbar für deine Anregungen und beeindruckt von deinem Fachwissen. Kann mich nur noch mals bedanken.

    Der Sichtschutz für die Wand muss aber auch nicht bis ganz oben gehen. Dachte mir schon, dass der Bambus so hoch nicht kommt in diesen Kübeln. Der soll diese Wand auch optisch nur etwas unterbrechen. Glaub etwas zu hohes, würde in dem relativ kleinen eck dann wieder zu wuchtig wirken.

  • Ja. Habe schon über verschiedene Kletterpflanzen an der Wand nachgedacht. Aber finde auch das irgendwie nicht wirklich schön. Finde auch alte Häuser, deren Wände mit Kletterpflanzen komplett voll sind schrecklich.

    Ich weiß, mein Geschmack macht's mir nicht gerade leicht ^^