Bambus in Kübeln: Empfehlung für Standort Frankfurt

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Bambus für die Kübelhaltung auf der Terrasse. Nach längerem Lesen hier im Forum bin ich aber immer noch einigermaßen ratlos. Daher hoffe ich, von den Experten hier einen Rat hinsichtlich der Sorte oder ggf. Kübelhaltung im Allgemeinen zu erhalten.


    Folgende Eckdaten:
    - Standort 15 km nördlich von Frankfurt, 170 m. ü. NN
    - Beinahe ganztags sonnige Ausrichtung (außer früher Vormittag und sehr später Nachmittag)
    - Relativ freistehend
    - Geplante Kübelgröße 120 x 50 x 50 cm, ggf. zusätzlich quadratische Kübel 50 x 50 x 50 cm


    Gewünschte Eigenschaften:
    - Sichtschutz bis auf eine Höhe von mind. 1,60 m, besser 1,80 m (inkl. Kübel)
    - Möglichst winterhart (kann die Pflanzen nicht reinstellen), sollte aber in der Rhein-Main-Region eigentlich kein großes Problem sein (?)
    - Möglichst robust gegen die hier im Forum viel diskutierten Schädlinge


    Könnt ihr mir hier eine Empfehlung aussprechen? Würdet ihr nur eine Sorte für die geplanten 5 Kübel wählen oder ist es sinnvoll / optisch ansprechend, zu mischen?
    Dankbar wäre ich auch für Tipps zu geeigneten Pflanzgefäßen und zu vertrauenswürdigen Bezugsquellen.


    Vielen lieben Dank schon einmal vorab für eure Antworten!
    Grüße Andreas

  • Hallo Andreas
    Wenn du hier schon fleißig gelesen hast wird dir klar sein das es nicht ganz einfach ist ;)
    Solltest du nichts gegen hochbinden und / oder Formschnitt haben würde ich Fargesia rufa in die engere Wahl nehmen.

  • Ei gude wie
    Bambus im Kübel muss alle paar Jahre ausgetopft und geteilt werden. Kübel mit nach innen überstehendem Rand sind daher ungeeignet. Ich habe nur ganz normale runde Plastikkübel mit ca. 50 l Inhalt. Sie sind leicht und günstig zu ersetzen wenn beim Austopfen doch etwas mehr Gewalt notwendig ist.


    Phyllostachys bissetii
    Fargesia denudata Xian 1
    Fargesia robusta campbell


    Die Kübelpflanzenerde von Grün erleben hat bisher ganz gut funktioniert.


    Ein paar richtig kalte Nächte mit sibirischem Ostwind können für matschige Rhizome reichen.


    Mischen ist schwierig, weil es für Bambus im Kübel auf einer sonnigen Terrasse in Frankfurt im Sommer eigentlich zu heiss wird. Da fühlt sich Panicum virgatum Nortwind wohler.


    LG
    Heike

  • Auf eine solche Höhe bissetii oder campbell zu halten sehe ich eher problematisch, xian 1 hab ich nicht.


    Aber gut, da hat ja jeder so seine eigene Meinung oder Erfahrung und Heike kennt das Klima vor Ort.

  • Detlef,
    bissetii schafft auf einer sonnigen Terrasse in Frankfurt in einem 40-50 l Kübel mit Mühe 2 m. Es st einfach nicht genug Erdvolumen da.


    Meine Xian 1 ist mit Kübel 1,60 m hoch und wird nie 5 m Halme wie das ausgepflanzte Exemplar von Roland machen.
    Entweder kommen dünne Halme weil sie geteilt wurde oder es kommen dünne Halme weil der Topf voll ist.


    Der bissetii nebenan ist schneller wieder auf Sichtschutzhöhe und wäre - wenn hier irgendwann wieder Wollläuse eingeschleppt werden - mein Plan B.


    Wenn wir noch einmal so Extremwinter bekommen wie vor ca. 10 Jahren, dann möchte ich langfristig meinen großen Sichtschutz-Kübelbambus zum Überwintern in die Gärtnerei geben könnten - ohne Angst vor Wollläusen. Der Rest wird so klein gehalten, dass ein Transport zum Auftauen in den Keller möglich ist. Das einzige war mir noch fehlt ist ein Backup von der Xian 1. Beim Rest bin ich mit dem Downsizing schon durch.


    Früher war es ja kein Problem, erfrorene Kübel-Fargesien zu ersetzen.
    Solange sich an der Wolllausproblematik nichts ändert, ist es mir mittlerweile wichtiger, meine gesunden Pflanzen sicher durch die Winter zu bekommen und das geht nur, wenn sie nicht zu groß und schwer werden.

  • Detlef,
    bissetii schafft auf einer sonnigen Terrasse in Frankfurt in einem 40-50 l Kübel mit Mühe 2 m. Es st einfach nicht genug Erdvolumen da


    Wie machst du das ?(
    Lässt die die "Verhungern" ?(
    Phyllos in Pötte gehen doch immer auf min. 4 Meter.
    Alle in Kürften.



    @(ANDY)


    Nur mal ein Beispiel einer Rufa die absolut ungepflegt in einer 90l Kufte vor sich hinwächst und in etwa die Höhe hat die du geschrieben hast.


  • Pflanz bissetii und rufa in Kübel mit 40-50 cm Durchmesser und Höhe. Wirf einmal im Jahr Blaukorn auf die Erde, teile den bissetii alle 3-4 Jahre (bei der rufa geht das wegen überstehendem Rand nicht mehr).
    Macht ein Nachbar.


    Meine rufas hatten es immerhin auf Hüfthöhe geschafft bevor sie erfroren sind und das Exemplar vom Nachbar wird auch nicht höher obwohl es halbschattig steht. Deine hat das doppelte an Erdvolumen zur Verfügung.


    Warum sollte sich jemand mit 90 l Mörteleimern die Terrasse zustellen wenn es eine aufrechter wachsende Art gibt, die die gleiche Höhe mit einem nur halb so sperrigen Pott schafft?

  • Jetzt zum Schluss nur noch eine Frage, dann mag ich nicht mehr ;)
    Hast du die Fragen von Andreas überhaupt gelesen?



    Warum sollte sich jemand mit 90 l Mörteleimern die Terrasse zustellen


    "Geplante Kübelgröße 120 x 50 x 50cm"
    Nach meinen bescheidenen Mathekenntnissen = 300L
    Mörteleimer = Beispiel für Pflanze im Topf ;)


    Und danach sollte man sich doch richten, zumindest nicht ohne es dazuzuschreiben, nicht nach dem was einem selber gefällt oder was einem zu "Klobig" erscheint.

    Over and out

  • Die rufa am Palmengarten Frankfurt sind doppelt so breit wie hoch.


    zusätzlich quadratische Kübel 50 x 50 x 50 cm


    Auch da pflanze ich in Frankfurt auf meiner Terrasse nie wieder Fargseia rufa rein.


    Been there, done that, failed, will not recommend what I threw away.

  • Hallo Heike, hallo Detlef,


    herzlichen Dank für eure Beiträge, auch wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid. Aber für solche Diskussionen ist ein Forum ja gedacht ;)
    Bei der Wuchshöhe geht es mir eigentlich nur um eine Mindesthöhe. Im Zweifel würde ich eben öfter schneiden, oder ist das Schneiden bei Phyllostachys problematisch?



    Vielleicht versuche ich es in den länglichen Küblen mit Fargesia rufa und in den kleineren quadratischen Kübeln mit dem Phyllostachys bissetii. Welcher der beiden würde denn eurer Ansicht nach mehr Sonne / Wärme vertragen?



    Hinsichtlich der Kübelgröße möchte ich tatsächlich möglichst große Kübel verwenden, welche aber noch halbwegs zu handhaben sind. Wenn man einen nach innen überstehenden Rand ausschließt, fallen sehr viele Kübel aus der Auswahl. Hier wollte ich von innen mit XPS Platten auskleiden. Das erscheint mir sowohl für den Kälteschutz im Winter als auch für den Hitzeschutz im Sommer sinnvoll. Das Austopfen nach ca. 2 Jahren sollte damit doch auch wieder möglich sein, oder?



    Danke nochmals für eure Hilfe!
    Andi

  • Wenn nach oben platz dann kommen da natürlich auch andere in frage.


    würde denn eurer Ansicht nach mehr Sonne / Wärme vertragen?


    Phyllostachys mehr Sonne, Fargesien kommen besser mit Kälte klar.


    Phyllos in die größeren Kübel


    Hier wollte ich von innen mit XPS Platten auskleiden.


    Aus welchen Material sollen den deine Pötte sein?


    Wenn du eh auskleidest könntest du dir doch gleich welche selber Bauen wenn Holzoptik Ok ist ;)
    Hätte den Vorteil das du sie so Bauen kannst das du sie zum Umtopfen zerlegen kannst.


    Nur ein Beispiel wie sowas ungefähr aussehen könnte,nur ganz kurz Gegoogelt,Kreativität ist da ja keine Grenze gesetzt.


    https://www.ebay.de/itm/Pflanz…ad5a12:g:reMAAOSw8q9eVAWL

  • Die Kübel selbst zu bauen wäre tatsächlich auch eine Option. Die Terrasse besteht aus grauem WPC, daher passt Naturholzoptik nicht recht ins Bild. Das WPC als Baumaterial wäre aber recht teuer, so dass es sich wahrscheinlich finanziell nicht lohnt.


    So ähnlich wie die rufas aus den Kleinanzeigen habe ich mir das schon vorgestellt, hoffe aber, dass ich den Bambus mit der Zeit noch etwas mehr in die Höhe bekomme.
    Um welche Sorte könnte es sich denn bei dem unten abgebildeten Bambus handeln?


    Zu den Fargesien: Mir ist noch nicht ganz klar, wo sich Fargesia rufa und Fargesia robusta campbell bezogen auf das Anforderungsprofil unterscheiden. Mit welchem habt ihr denn bessere Erfahrungen?
    Zum Phyllostachys: Ich bin bei meiner Recherche auch auf die Sorten Phyllostachys aureosulcata „Spectabilis“ und Phyllostachys humilis gestoßen. Wie schlagen sich diese im Vergleich zu bissetii?

    • Offizieller Beitrag

    Das auf dem Foto sieht mir eher nach Phyllostachys aus, kann man aber besser aus der Nähe sehen. Mann müsste die Halme und/oder Zweige sehen.
    Ich kenne mich selbst mit Kübelhaltung nicht aus. Die auresulcatas sind alle sehr schön und robust. Die Sorte Spectabilis hat gelbe Halme mit grünem Sulcus.
    Humilis wird gerade von Fred Vaupel als idealer Heckenbambus beworben. Mag sein, dass das stimmt.
    Wenn ich Kübelhaltung versuchen würde, würde ich es auch mit Phyllostachys bissetii, humilis oder einer aureosulcata versuchen und immer nach 2-3 Jahren teilen.
    Bambus benötigt sehr viel Wasser. Die Versorgung muss gerade im Sommer sichergestellt sein.
    Im Winter kann man die Kübel einwickeln und so etwas gegen Frost schützen.

  • Mir ist noch nicht ganz klar, wo sich Fargesia rufa und Fargesia robusta campbell bezogen auf das Anforderungsprofil unterscheiden.


    Der wichtigste unterschied ist die Winterhärte, da liegt Rufa ganz klar vorne, deswegen konnte ich Heike auch nicht ganz folgen mit der Argumentation pro campbell da ihr ist rufa erfroren ist.
    Campbell wächst um einiges höher, wie er mit Formschnitt ausschaut kann ich dir nicht sagen.



    Mit welchem habt ihr denn bessere Erfahrungen?


    Für Topfhaltung bei mir in max. 90L rufa, da ist campbell zu wüchsig.
    Nitida obelisk oder viking sind auch klasse, Rollen aber eher die Blätter.


    Die auresulcatas sind alle sehr schön und robust.


    Würde ich jetzt nicht nehmen wenn es um Sichtschutz geht, da ist Bissetii klar besser. Humilis habe ich nicht.


    Im Hintergrund die gelben Halme sin aureosulcata `Spectabilis`



    Ansonsten hat Hendrik ja alles gesagt :D

  • Fargesia rufa wächst breitbuschig, Fargesia robusta Campbell in warmen Rhein-Main relativ aufrecht.


    Die rufa musst Du schmal schneiden wenn sie zu breit wird, bissetii oben einkürzen.


    Humilis gilt als etwas winterhärter als bissetii und wird auch für Bonsai verwendet.


    Detlef,
    Fargesia robusta Pingwu hat -14 Grad im Kübel überlebt. Damit lag sie ganz klar vor meinen rufa.

    • Offizieller Beitrag

    Hmmm. Rufa ist auf jeden Fall deutlich weniger winterhart als nitida oder murielae. Auf die Diskussion rufa mit verschiedenen robustas in Sachen Winterhärte zu vergleichen möchte ich mich nicht einlassen. Campbell ist wohl am empfindlichsten aber hat dafür andere Vorzüge. Viel nehmen die sich nicht und es gibt unterschiedliche Erfahrungen.