Klimawandel und Bambus

  • Liebe Bambusfreunde, leider ist das Wetter in Deutschland inzwischen nicht mehr geeignet, um Bambus zu pflanzen. Viel zu heiss und zu trocken!Deshalb muss ich wohl schweren Herzens meine Bambusse roden. Denn ohne wässern geht es hier in Tübingen nicht mehr. Es regnet viel zu wenig. Mich würde interessieren, wie ihr dieses Problem gelöst habt, weiss ich doch dass einige von Euch ganze Bambushaine haben. Über Eure Nachrichten freue ich mich. Viele Grüße Marianne

  • Hi,
    mein Garten war eigentlich immer schon zu trocken für Fargesien.


    Die Fargesien, die ich nach der Wolllausinvasion gerodet hatte, wurden durch Pflanzen ersetzt, die mit weniger Wasser auskommen können.


    Für den Rest gibt es mittlerweile eine Prioritätenliste, falls die Bewässerung von Gärten wegen Wassermangel eingeschränkt werden sollte.


    Gießen würde ich nur noch
    - alle Insektenweiden
    - Jiuzhaigou 1 + Gerry
    - 1 Kirschlorbeer (Sichtschutz und Insektenweide)


    Den Rest würde ich im Notfall vertrocknen lassen.


    Für denudata L1 steht Panicum virgatum Thundercloud als möglicher Ersatz auf dem Notfallplan.


    Kannst Du nicht wenigstens einen Lieblingsbambus behalten?


    LG
    Heike

  • Hi Heike
    Wieso sollte man eine Regenrinne nicht anzapfen können (sofern vorhanden) ?(
    Da kam mal was vor einigen Jahren, bin mir da jetzt nicht sicher ob ich die richtigen Zahlen noch im Kopf habe.
    Bei 1000 Einfamilienhäusern die neu Gebaut werden steht 1x ein Erdtank auf der Agenda, also wo überhaupt darüber ernsthaft nachgedacht wird, und bei 10.000 (10X) werden max. 2 St verbaut.

  • Marianne,
    warum gleich in Panik verfallen?


    Das Problem ist halt die Hitzewelle vor Kurzem gekoppelt mit einem Niederschlagsdefizit noch vom letzten Jahr.


    Richtig viel Wasser brauchen Bambusse ohnehin nur während der Austriebszeit.
    Als erstes würde ich mir eine Wasseruhr für den Garten besorgen, um schon mal die Abwassergebühren zu sparen, als nächstes noch vielleicht Regentonnen oder -tanks als Ergänzung.


    Ich habe z. B. noch einen Teich. Ich finde es jedenfalls bemerkenswert, wie unsachlich, emotional und ideologisch über das Thema diskutiert wird. DAS Thema, dass ich hier auf gar keinen Fall anschneiden möchte, meine ich.


    Keine Panik, es gibt genug Lösungen. Der Naturwissenschaftler (in mir) weiß, dass solche Ereignisse gehäuft, laut Statistik nur sehr selten vorkommen, also immer unwahrscheinlicher werden. Ein drittes Jahr in Folge, mit so einer Witterung wäre schon fast ausgeschlossen, wie dir jeder Mathematiker bestätigen wird.


    Nur erfahren Fakten und Logik bei uns eine immer geringere Wertschätzung, dafür treten Glauben und Überzeugungen und Parteibücher an deren Stelle.

  • Hallo zusammen


    Ich habe den Beitrag mit grossen Interesse verfolgt und kann nicht widerstehen da auch mal meinen Senf dazubeigeben.


    Speziell bei dem Thema was Sven angeschnitten hat, moechte ich mal einharken. Ich sitze gerade in Portugal wo es sowieso 5 Monate nicht regnet und gar nichts funktionieren wuerde ohne ein durchdachtes Bewaesserungs-schema. Alles dreht sich hier ums Wasser, und das nicht nur seit kurzem sondern schon seit der Zeit der Roemer und der Mauren, die mit ihren Aquedukten zeigten, dass sich der Aufwand auch lohnt.
    Ich habe auch fast zwei Jahre in Neuseeland gelebt wo der groesste Teil der ruralen Bevoelkerung kein oeffentliches Wasser hat, was konkret bedeutet, dass jedes Haus seine eigene (regenbefuellte) Zisterne/Wassertank hat, der wie ein Schatz gehuetet wird. Wassersparen ist dort ein Muss.
    Das dann bei uns in Mitteleuropa bei Neubauten nur ein erbaermlicher Prozentsatz ueberhaupt Regenwasser nutzt ist mir in der heutigen Zeit unverstaendlich. Grade z.b. fuer Toilettenspuelungen (die mit Trinkwasser gespuelt werden) waere eine von vorneherein geplante Regenwassernutzung sinnvoll, vom Gartengiessen, Autowaschen etc. brauch ich gar nicht anfangen. Und ich moechte mich da Sven anschliessen, wo eine Regenrinne da eine Moeglichkeit. Und fuer die, dies noch nicht begriffen haben, Regenwasser kommt von oben (Gravitation, keine Pumpe benoetigt) und kostet (noch) nix - auffangen lohnt sich.


    Dass man dann bei einem Jahresniederschlag von ca 700mm (Tuebingen) dann von Trockenheit spricht ist fuer mich schon Jammern auf hohem Niveau.
    Ich habe bei unserem Haus in Oesterreich vor sechs Jahren (haendisch) einen 3000l Tank vergraben, der von einer 85m2 Dachflaeche gespeist wird. Reicht voellig fuer unseren bescheidenen Garten von ca.150m2 und ist seit Entstehung nocht nicht leergelaufen.


    Bei mir in Portugal sind wir derzeit bei 450mm Niederschlag und meinem Bambus geht es dank Regenwasserspeicherung und dick Mulch ausgezeichnet


    @Stefan, was helfen dir solche Statistiken und Bestaetigungen von Mathematikern wenn naechstes Jahr doch wieder ein trockenes Jahr kommt? Was sagt du dann deinen verdoerrten Pflanzen? Euer Tod war statistisch unwahrscheinlich? ;)


    Schoenen Gruss aus der Hitze


    Joe

  • Hallo, an alle Kommentatoren
    speziell an Stefan8b und Deed12:


    1. Mein Garten ist ein Schrebergarten, ausserhalb des Stadtgebietes auf ca. 500 m Höhe gelegen, ein Hanggarten.
    2. ausser einer kleinen Gerätehütte gibt es keine Dächer, um Regenwasser aufzufangen, demnach auch keine Regenrohre, die man anzapfen könnte. Auch eine Zisterne bringt ja nichts, wenn man nicht genug Regenwasser einsammeln kann. Es gibt auch kein Grundwasser dort, um z. B. einen Brunnen zu graben.
    3. ich habe mir deshalb nach dem heissen Sommer im Jahr 2003 (es regnete in Tübingen 3 Monate lang nicht) von den Stadtwerken eine Wasserleitung legen lassen, mit Wasseruhr. Da es sich um einen Garten handelt muss ich auch keine Abwassergebühren bezahlen.


    Stefan 8b: du scheinst hinsichtlich der Wetterkapriolen nicht auf dem Laufenden zu sein! Ich weiss ja nicht, wo du wohnst, aber dieses Phänomen (zu wenig Regen) haben wir hier in Tübingen seit dem (in meiner Erinnerung ersten) heissen Sommer im Jahr 2003. Wenn es woanders regnet, in Tübingen bleibt es trocken!


    Liebe Heike, doch ich werde 2 Bambus "retten" : den Fargesia Jiuzhaigou und Fargesia robusta Campbell. Die bekommen Wasser, aber meine Fargesien murilae "Kranich", an 3 Plätzen im Garten mit Ausdenhnungen von inzwischen 3 bis 6 m Durchmesser, werde ich wohl im Frühwinter roden lassen.

  • Hallo Deed12 und Joe Hanson, lest doch bitte mal richtig, was ich geschrieben habe.
    Und was sollen diese "Angriffe". Ich habe nur mein Probblem geschildert und gefragt, wie andere Bambusfreunde mit Wassermangel umgehen! Mehr auch nicht.
    Ich habe viele Jahre in verschiedenen afrikanischen Längern gelebt und gearbeitet, unter anderem im Niger in der Sahelzone! Wo es monatelang nicht regnet und nur der Fluss Niger vielerorts überhaupt eine Bewässerung ermöglicht.!

  • Hab mir die letzten jahre auch verschiedene wassertanks gekauft. Geht ja wirklich nicht ohne und bin mir immer noch am ueberlegen wie ich die sache hier verbessern soll. Bin gerade in Costa Rica. Hier gibts im moment auf jeden fall kein problem

  • Hallo Bambusfreundin
    Sorry das es bei die SO angekommen ist. Meine Aussagen sollten natürlich allgemein aufgefast werden und nicht Persönlich.
    Das mit dem Regenwasser Speichern / Trinkwasser verschwenden ist ein großes Problem bei uns und wird sicherlich die nächste Zeit nicht besser.
    Desweiteren ist mir natürlich auch klar das es DIE Lösung für alle sein wird.


    @Emanuel
    Wo bist du genau? War 1994 längere zeit dort, geiles Land.

  • Jetzt fängt das hier auch schon an mit diesem Klimwandelsch... <X



    Es ist wie es ist und man macht das beste daraus. Eine Lösung gibt es immer für sein Hobby (Bambus). Roden würde ich meine Pflanzen nie deswegen. Und schon gar nicht alte, eingewachsene Bestände.
    Bei mir regnet es im Sommer nie richtig und trotzdem geht das jetzt schon über 10 Jahre gut.
    Mein Specibestand, der der grösste ist, wird erst gegossen, wenn die Blätter rollen und das kann lange gehen. So lange muss er selber zurecht kommen und bis zum Herbst halt warten.

  • Detlef,
    ich hatte mal 3 Tage ohne Wasser auf Inishmore verbracht.
    Die Insel war damals für die Trinkwasserversorgung von Regenwasser abhängig und da es nicht ausreichend geregnet hatte war ausgerechnet zu Beginn der Touristensaison das Trinkwasser alle.
    Für eine Notversorgung hatte unser Wirt mit dem Auto jeden Tag stundenlang Wasser geholt, damit wenigtens gelegentlich die Toilettenspülungen betätigt werden konnten.
    Zum Zähneputzen, Waschen oder Duschen war die Dreckbrühe nicht geeignet und hätte auch gar nicht gereicht.


    @parvi
    Hier sind eingewachsene Fargesien in den letzten Jahren vertrocknet. Irgendwann ging es ohne Bewässerung nicht mehr. Nicht nur in 2018, das zog sich über die letzten 10 Jahre hin.


    Es ist wie es ist, Regenwasser kann ich nun mal nicht nutzen, der Garten wird sich an die Realität anpassen (müssen).
    Mein Ziel ist so wenig Trinkwasser wie möglich für den Garten zu brauchen und trotzdem noch etwas Bambus im Garten zu haben. Solange die Jiu 1 langfristig überlebt ist für mich inzwischen alles gut.


    LG
    Heike

  • Manuelsays: Grüße nach Costa Rica! Aber selbst dort gibt es ein Wasserproblem! In diesem unglaublich tollen, üppig grünen Land. Vielleicht nicht jetzt in der Regenzeit. Meine Tochter lebt in Costa Rica und ist oft genervt, dass häufig das Wasser einfach tageweise komplett abgestellt wird. Und in der trockenen Zeit brennt es überall, mehr als sonst. Die Nebelwälder trocknen auch...
    Noch ist es für uns selbstverständlich, den Wasserhahn aufzudrehen. In so vielen Ländern ist das überhaupt nicht normal.
    will damit nur sagen: klar können wir hier Wasseruhren für die Gartenbewässerung einbauen, wenn wir keine Auffangmöglichkeiten für Regenwasser haben, aber wie lang noch dürfen wir das Trinkwasser denn überhaupt für den Garten nutzen? Und wieviel? Wird es bei uns demnächst auch in den Privathaushalten abgestellt werden? Wer weiß...also ich kann schon nachvollziehen, wenn man sich über eine Änderung der Bepflanzung so seine Gedanken macht...gerade wenn man durstige (Bambus)Pflanzen hat, die ja eigentlich nicht heimisch hier sind...