Bitte Hilfe und ratschläge: Bambus hat Rhizomsperre (70cm tief) unterwandert zum Nachbarn

  • Hallo liebe Forumgsgemeinde,
    mein Vivax, einer von 6 Mutterstauden (die anderen sind allerdings Phyllostachus nigra, also nur 1 Vivax) hat den Nachbarsgarten erobert durch eine 70 cm tiefe Sperre! Ich erblickte gestern einen Halm "auf der anderen Seite " und grub und grub.... ich holte ca. 1 m3 Rhizom heraus. Das Rhizom wanderte unterirdisch unter den Plattenweg , kam da aber nicht hoch, war aber noch aktiv. In ca. 70cm Tiefe habe ich ihn gekappt, nachdem ich auf keinen Seitenausläufer mehr kam, sondern das Rhizom ging weiter in die Tiefe.
    Der Bambus steht bei mir seit 2008.
    Der Bambus steht als Sichtschutz in einer Reihe auf ca. 12m. Er ist üppig geworden, die Rhizomsperre umfasst die 12 m Länge und ca. 2,5 m Breite. Ich habe ihn bislang eingepflegt derart, daß ich ihn auf der nachbarseite ca. 1,5 "Halmfrei" halte. Er versuchte es bislang auch nicht auf diesem freien Gebiet an das Tageslicht zu kommen.
    So und nun ist doch einer "Durch"!!! Das Problem ist, das auf der nachbarseite direkt neben der Rhizomsperre (Grenzlinie zum Nachbar) die Elektrohausleitung des Nachbarn liegt. Dieser befürchtet nun, das der "Durchgekommene" weiter wuchert, den lockeren Sandgraben des E-Kabels findet, und somit den Eingang in sein haus....
    Ich kann es auch nicht sagen, in meinem Gebiet wuchs er scheinbar "friedlich", er hatte noch genug Platz, und dennoch ging er zum Nachbarn "rüber".
    Was kann ich tun?
    Soll ich den Vivax rausnehmen ? (leichter gesagt....)
    Wie kann ich sicherer sein, daß der Bambus nicht noch einmal rüberwächst?
    Zumal auf seiner Seite innerhalb der Rhizomsperre noch genügend Platz wäre (1,5 m auf 12 m Länge). Aber offenbar hat das Rhizom etwas "Sandiges-feuchtes" gefunden. Das merkte ich beim Beseitigen des Rhizoms. Die Reste offenbar von der nachträglichen Verlegung des E-Kabels beim Nachbarn. Sonst ist hier nämlich ein wahnsinnig fester Tonboden (Weinbaugebiet).
    Der Nachbar duldet nicht ein nochmaligen "Durchstoß" meines Bambus. Er sagte, nächstes mal würde er ihn wachsen lassen und dann einen Gärtner auf meine Kosten bestellen...
    So nun hoffe ich sehr auf Eurer Wissen und Ratschläge.
    Weiß jemand von Euch, inwieweit die eigene private Haftpflicht für derartige Schäden von "richtig" eingebauten Bambus greift?
    liebe grüsse
    rosenhölzchen

  • Hallo Rosenhölzchen,


    eine Sandschicht über wasserstauendem Lehmboden scheint dazu zu führen, daß die Rhizome dem feuchten Sand folgend die Rhizomsperre unterwandern - jedenfalls hatten wir vor kurzem einen ähnlichen Bericht in diesem Forum. Ich weiß auch nicht, was ich Dir raten soll. Warte am besten mal weitere Meinungen ab. Eines dürfte jedoch logisch sein, nämlich daß dieser Unterwanderungsprozeß nicht davon abhängt, ob es sich bei dem Bambus um Ph. vivax oder um Ph. nigra handelt. Es bringt also vermutlich nichts, nur den Ph. vivax auszumerzen. (Das wäre übrigens gar nicht so schwer. Du müsstest nur über einige Jahre alle beblätterten Vivax-Halme abschneiden, bis der Bambus ausgehungert und verschwunden ist.)


    Eine Sorge kann ich Dir und Deinem Nachbarn allerdings nehmen: Ein eventuell in der Erde verbliebenes Rhizom, welches von der Mutterpflanze getrennt wurde, wächst nicht weiter. Allenfalls bildet es noch ein paar dünne Nothalme, die man einfach solange abschneidet, bis nichts mehr nachkommt.


    Besorgte Grüße,
    Rai

  • Ach so, da fällt mir noch ein ... ist das Rhizom bereits vor der Rhizomsperre in die Tiefe abgetaucht, oder wurde es erst durch die Sperre in die Tiefe gelenkt? Wenn es durch die Sperre in die Tiefe gelenkt wurde, könnte man innerhalb der Sperre einen spatenbreiten und 70 cm tiefen Graben ausheben, unten in den Graben eine Mörtelschicht geben und wieder mit Erde auffüllen.
    Ich bin nicht hundertprozentig von dieser gelegentlich vorgeschlagenen Methode überzeugt, denn wenn durch den Druck der Rhizome in einer vollen Rhizomsperre eine schmaler Spalt zwischen Mörtelbett und Sperrfolie entsteht, dann könnten die Rhizome wie magisch von diesem Spalt angezogen werden. Aber bevor man gar nichts macht ...


    Alternativ könnte man den Graben auch mit Lehm füllen und möglichst fest stampfen.


    Rai

  • Danke Rai, für Deine schnelle Antwort.
    Ich dachte es mir schon beim stundenlangen Ausbuddeln auf nachbars Seite... ich konnte nämlich die Erde um das Rhizom locker rausnehmen, was ansonsten bei den hiesigen Bodenverhältnissen ein absoluter Wunschtraum wäre.... betonhart ist sonst die Erde und das Rhizom lief schön durch die feuchte Sandschicht....Aber der Nachbar ist "not amused" obwohl er selbst Bambusfan ist...und etliche Exemplare (natürlich besser als ich, in seinem garten hat....) Aber dagegen kann ich nun mal nichts sagen, meiner wagte den Durchstoß.... Und ich bin mir auch nicht sicher, inwieweit er dies nocheinmal an der Stelle tun würde.
    Was tue ich an dieser Stelle?
    Der Nachbar gab mir ein "Zeitfenster" von 3 Wochen, um mir etwas zu überlegen. Er plädierte für eine erneute Wurzelsperre innerhalb meiner Wurzelsperre, was ich für nicht logisch halte, da der Bambus aus der Tiefe kam. Aber juristisch gesehen, bin ich der Verursacher...
    Und der nachbar will keine "Riverso-klappe" auf seinem Grund von meinem Bambus. Kann man auch verstehen...
    ratlose grüsse
    ich hoffe auf weitere MEINUNGEN
    liebe GRÜSSE
    ROSENHÖLZCHCHEN
    shen

  • Habe ich das eigentlich richtig verstanden, daß die Rhizomsperre 2,5 m breit ist, die Bambushecke aber nur 1 m, weil Du 1,5 m auf der Seite zum Nachbarn halmfrei hälst?
    Dann möchte ich noch einen besseren Vorschlag machen: Du halbierst Deine Sperre der Länge nach mit einer zweiten Folie. In der einen Hälfte steht Deine Bambushecke, und in die Hälfte zum Nachbarn pflanzt Du einen pflegeleichten Bodendecker. Wenn Du Glück hast, gibt es an der inneren Folie keinen Pfad, über den die Rhizome ausbrechen. In jedem Fall hast Du aber die Kontrolle über den Bambus: Sobald im Bodendeckerbeet ein Halm auftaucht, mußt Du nachgraben, aber streßfrei ohne den Nachbarn zu beeinträchtigen.
    Dein Nachbar scheint einen ziemlichen Druck aufzubauen, aber ich finde, man sollte eine Bambushecke nicht nach einem einzigen Ausbruchsversuch entfernen.


    Über die Notwendigkeit, Dich von Deinem Bambus zu trennen, müsstest Du erst nachdenken, wenn die oben vorgeschlagene Methode auch nicht funktioniert.


    Denke bitte daran, daß es keinen Überstand gibt, wenn Du das neue Folienstück mit Verschlußschienen an der alten Folie befestigst. Wenn ein Stück der Folie unter der Verschlußschiene herausschaut, können sich die Rhizome durch die Verschlußschiene zwängen. Die Enden des neuen Folienstücks müssen in die Bambushälfte umgebogen und mit der alten Folie verschraubt werden.


    Ich wünsche Dir, daß Du entspannt Deine Bambushecke genießen kannst,
    Rai

  • Lieber rai,
    dankefür Deine Antwort.
    Ja, es ist so, daß mein Bambus nur 1m breit wächst und ich dahinter noch 1,5 m Platz habe. Alle Halme die sich auf dieser Fläche versuchten auszubreiten, habe ich abgestochen. Der Boden machte es auch leicht, da er im Sommer so knüppelhart wird, daß man selbst mit einer Spitzhacke nicht weit kommen würde. (alter Weinberg=Wengerterde=viel Tonanteil, Staunässe ect.)
    Die Mutterpflanzen habe ich vor 5 Jahren dagegen in einen lockeren Boden eingepflanzt, den ich mir selber gemischt habe. Ich habe quasi den natürlichen Grund als "Reserve"-Sperre benutzt.
    Funktionierte auch bislang, und auf der ganzen Länge.
    Nach Deiner Antwort habe ich nachgedacht: Und Du hast recht. Jenseits meiner Rizomsperre, die nur wenige Centimeter von der Grundstücksgrenze verläuft, hat der nachbar, wie mir erst gestern nach dem Gespäch mit ihm richtig klar wurde, sein umgelegtes Stromkabel in "lecker locker Kies" eingelegt. Direkt neben meiner Grenze. (zum Hintergrund: nachbar hat sein Grundstück geteilt, wir haben gekauft, während dem Beginn unserer Bauarbeiten wurde festgestellt, daß sein Stromkabel vom Hausanschluss durch unsere Baugrube verläuft. Also hat unser Rohbauer pragmatisch gehandelt, sein Stromkabel auf seinen Grund verlegt, wobei ein großes Stück immer noch durch unser gelände verläuft. Das Gelände ist Hanglage, dort wo mein Bambussperre beginnt befindet sich knapp 1m entfernt eine Betonstützmauer (=schön feucht), außerdem beginnt an der Stelle der Kies vom Stromkabel. Und genau an der Stelle ist der Bursche durch! Um es mal prosaisch auszudrücken, mein Nachbar hat den Kameraden "gelockt", weil ich ihn nicht richtig gefüttert habe.
    Ich dachte nämlich (Blöd, wie mir jetzt klar wird), wenn ich den Bambus knapp halte, wächst er nicht so dolle....Weil mich schon immer die Frage beschäftigt hat, die Du in einem anderen Thread aufgemacht hast"Rhizomarbeit", wie kann ich den Bambus künstlich=in Sperre , so pflegen, daß er stabil bleibt und nicht irgendwann die Sperre sprengt. Also habe ich letztes Jahr ordentlich Halme gekappt (ca. 30), aber eher wahllos, sprich, die, die mir zu sehr in das davor entstandene schattenbeet quasi reinfielen.
    Ich hätte hier im weinbaugebiet auch nicht unbedingt Bambus gepflanzt, aber der nachbar stimmte einem Sichtschutz nicht zu (wir saßen quasi auf dem Präsentierteller mit 2 m Abstand, was den absolut engen Verhältnissen hier geschuldet ist=komplizierter Vertrag bezüglich Abstandsflächen etc.) Ich bot ihm in unserer Bauphase an, einen Sichtschutz auf der Grundstücksgrenze zu erstellen, dahinter wollte ich Gehölze als Hecke setzen (queer Beet was die Sorten angeht, daß halt immer etwas duftet und blüht, was aber Nachbar ablehnte unter irrwitziger begründung. Also pflanzte ich Bambus 2008, wächst schnell, macht dicht, ist schön. Aber Bauchschmerzen hatte ich schon, wegen dem Sperrenproblem.
    Das zur Historie.
    Nun sagte der nachbar gestern, im Gespräch, daß ich entweder unter einem aberwitzigen Aufwand, eine neue Sperre setze und er mich nochmals nicht auf sein Grundstück lassen würde, sondern den Bambus wachsen lassen würde und dann einen Gärtner auf meine Kosten bestellen würde....
    Es ist einfach irrwitzig.
    Die Rhizome, die ich rausholte am Sonntag hatten ein Ausmass von ca. 1m3! kann dass in einem Jahr gewachsen sein.??? Das Rhizom hatte bereits das Pflaster vom Gehweg über einen Meter angehoben, ich fand abgefaulte, verrottete Schößlingesversuche, die unter den Platten lagen. Bis dann ein Halm das Licht der welt erblickte in diesem jahr, den ich aber von meinem Balkon erst sehen konnte, als er bereits 3 m hoch war! (Ich habe sonst keinen Einblick in diese Ecke vom Nachbarn) . Befragt, ob er denn das Maleur nicht schon eher gesehen hätte, erfuhr ich nur ein NEIN. Dazu muss ich aber auch sagen, daß wir wegen anderer Schwierigkeiten, nicht unbedingt miteinander sprechen....
    Mein Bambusdurchbruch kam ihm also gerade recht, es geht nicht um pragmatische schadensbegrenzung, sondern um irgendwelche seelischen Abgründe...
    Doch ich hab das praktische Problem: Durch die örtlichen gegebenheiten (Staunässe=etwas feucht hier im Sommer, lockerer Kiesboden wegen Stromkabel) ist ein Rhizom vom Vivax unter der Sperre durch, offenbar wegen "Hunger".
    Meinst Du, ich kann den Vivax so füttern, das er dies nicht wieder tut?
    Wie kann ich noch mich noch schützen vor weiteren Ausbrüchen?
    Am Ausbruch ist die empfindlichste Stelle, da die örtlichen Gegebenheiten kompliziert sind. Dezente Hanglage, dies in der Sperre gefangen, lecker lockeres Feuchtgebiet nur 1m weiter....
    Das Rhizom habe ich auch nicht bis zum Ende erwischt, es steckt jetzt abgeschnitten in ca. 80cm Tiefe. Der nachbar möchte, daß ich weiter buddle, was technisch echt schwierig wird, da auf unserer Seite außerdem noch eine Gartenhütte steht, unter der man nicht graben kann... Treibt denn ein so gekürztes Rhizom wieder aus? Woran erkenne ich überhaupt, daß ich das Rhizom "abgemurkst" habe? Wenn ich es weiterverfolgen würde in der Tiefe, bin ich doch irgendwann bei der Muterpflanze....Wie viel muß ich denn von einem Austrieb erwischen, um es unschädlich zu machen.
    Würde es helfen, den Vivax an der Stelle rauszumachen und durch eine Fargesie zu ersetzen, aber der Humilis und Phyllostachus wachsen ja auch in der Länge und haben sich mit den Vivax Stengeln schon vermischt. Wohl bemerkt immer in der Länge, d.h. hinter den 1m breite ist bislang kein Schößling gekommen . Was glaube ich, wirklich an den knüppelharten Bodenverhältnissen liegt. (Die Mutterpflanzen kamen ja in dufig lockere Erde, dahinter meine quasi Reserve Sperre , besteht aus der Weinbergerde. Und dahin ist freiwillig nach 5 Jahren noch keiner hingewandert.
    So, jetzt hab ich so viel geschrieben. Es sind immer wieder die verschiedenen Ebenen, einerseits die ärgerliche menschliche Nachbarproblematik, und anderseits die reale Bambusproblematik.
    Lieber rai, ich danke Dir sehr, daß Du Dich meiner Problematik annimmst und mir mit Deinen Überlegungen weiterhilfst.
    herzliche Grüssse
    rosenhölzche(p.S. entschuldige die Tippfehler, aber in diesem Antwortprogramm kann ich den Hintergrund nicht dunkel stellen und kann kaum sehen, was ich geschrieben habe, da ich weiße Schrift auf hellgrauem Hintergrund habe..)


  • Hallo Rosenhölzchen...
    Erst mal recht herzlichen Glückwunsch zu deinem Nachbarn... :| der hat ja zu allem ne tolle Meinung.
    Hast du zu deiner befreiung von Halmen auf 1,5 m auch an der Rhizomsperre 30 -40 cm im Boden Rhizome entfernt oder konnten die sich ungehindert vermehren?
    Währe zusätzlich zum Verdichten (siehe Rai) nicht so ganz Falsch. :huh:
    Nur weil oberirdisch die Halme entfernt wurden heißt das nicht das die Rhizome nicht weiterwachsen

  • Mein Bambusdurchbruch kam ihm also gerade recht, es geht nicht um pragmatische schadensbegrenzung, sondern um irgendwelche seelischen Abgründe...


    hallo,


    das gibt die möglichen antworten doch vor. egal was du tun wirst, es bleibt eine restunsicherheit, wenn du das aushalten kannst ist es fein, aber 'die unschuldige freude' am bambus ist weg, oder? wenn dein nachbar nur darauf wartet, das er dir einen mitgeben kann, irgendwann, vielleicht in zwei, vielleicht auch erst in fünf jahren... in jeden blick auf den bambus mischt sich sorge. das kann nix, du willst dich doch im garten erholen.


    ich würde einen minibagger leihen, mich nochmal am bambus erfreuen und mich bedanken, das er so schön gewachsen ist über die jahre, und dann würde ich tief durchatmen und den bambus roden. alles raus. die sperre zum nachbarn würde ich lassen, die stelle wo der bambus durch ist so tief nachgraben bis das rhizom ganz weg ist. völlig. die sperre zu deinem garten hin würde ich wegmachen, dann die erde unter beimischung von lavasplitt und kompost wieder einfüllen und fargesia robusta setzen, 'campbell' oder 'wolong aufrecht'. eine pro meter. wenn du humilis magst, gefällt dir auch robusta, die tuen sich nichts, aber sind völlig ungefährlich. sieht zwei jahre wieder blöd aus, aber auf die lange sicht ist es entspannter. solche menschen, bzw. deine sorgen deswegen, verleiden dir sonst deine zeit im garten.


    augen zu und durch. ich drück daumen,
    beste grüße,
    ralf

  • Hallo R!


    Wenn Du Dich für Sesters Vorschalg entscheiden solltest, dann würde ich gleich Alles richtig machen um diesem Korinthenk... von Nachbarn keine Chance zum Nachtreten zu lassen.
    Ich würde auf jeden Fall mal die Nachbarschaftsgrenzen Regelung Deines Bundeslandes überprüfen, denn sonst ist weiterer Ärger vorprogrammiert und er lässt Dich in 1 -2 Jahren wieder nach seiner Pfeife tanzen. Hier in NRW (ist aber in vielen Ländern ähnlich) muss man mit einer "Hecke" (auch Sträucher, auf jeden Fall vieltriebig also auch Bambus) von bis zu 2m Höhe einen Mindestabstand von 50cm von der Heckenseite bis zum Zaun einhalten. Es entsteht also ein 50cm breiter Korridor zwischen Hecke und Zaun auf Deiner Seite.
    Dieser Korridor verbreitert sich um die exakte Differenz zu 2m, falls die Heckenhöhe 2m überschreitet.
    Als Beispiel: eine Hecke von 3m Höhe hat also einen Abstand von 1m (Differenz zu 2m ) + 50cm = 1,5m zum Zaun einzuhalten.


    Das sollte man unbeding berücksichtigen! Ich würde aber zur Sicherheit aber nochmal in Deiner jeweiligen Landesgesetzgebung nachsehen.
    Es lohnt sich nachzuschauen, denn vielleicht hat er ja auch etwas falsch gemacht, und Du kannst Dich mit ihm Vergleichen und vielleicht einen Vorteil für Dich rausschinden.

  • Hallo,


    Sester's Lösung erscheint mir am sinnvollsten ...zumal ...einen Vivax auf einem Meter Breite ...schade um die schöne Pflanze.
    Tue Dir also selbst den Gefallen und pflanze was passendes auf die Fläche.
    Ein Grundstück kaufen mit so Einem direkten Nachbarn, dicker kann's eigentlich nicht kommen.


    Axel

  • Hallo Rosenhölzchen,


    Dieser Rat/Vorschlag kommt auf Grund Deiner Schilderungen möglicherweise zu spät, aber vielleicht ist noch was drin
    und Du kannst den Nachbarn noch beschwichtigen bzw. Sicherheiten/Entkommen bieten die ihn wohlwollend umstimmen:


    Ich habe im Frühling entlang der Grenze zum Nachbarn in 50 cm Abstand eine Rhizomsperre gesetzt, wohlwissend dass es immer ein Restrisiko gibt und meine Nachbarn den Bambus als eine direkte Bedrohung ihres Gartenglücks ansehen. Bei so einem Aufwand an Geld und Arbeite wollte ich unter diesen Vorausetzungen natürlich nicht dass alles für Katz ist, und ich dann weil vielleicht doch mal ein Rhizom ausbricht in einen Nachbarschaftsstreit gerate, bzw. in eine Situation wie der Deinen.


    Für mich war klar ich muss da eine schriftliche Vereinbarung treffen ('Nachbarschaftsvertrag'), die mir erlaubt den Bambus da zu setzen (auch wenn er gross wird), und dass ich dafür verantwortlich bin in deren Garten wieder zu beseitigen falls er doch ausbrechen sollte. Das hat ein 3/4 Jahr geduldiger Aufklärungsarbeit gebracht und auch einiges an Entgegenkommen aus meiner Seite: Entlang der Grenze standen auch 8 ca. 12 m hohe über 30-jährige Fichten, die älter waren als deren Haus und daher Gewohnheitsrecht genossen. Die waren denen ein Dorn im Auge (zu viel Schatten und 'nicht mehr schön') und wollten sie weg haben, nicht nur dort wo ich meine Sperre setzen wollte (3 Bäume), sondern auch noch 5Weitere, die ich als Sichtschutz und auch wegen dem kühlenden Schatten schäzte (mein Garten ist an einem Südhang mit fast schon zu viel Sonne). Und so kamen wir zu einem Deal: Ich darf die Sperre setzen und bin für den Bambus verantwortlich und dafür entferne ich die 8 Bäume.


    So ist das ne klare Sache und jeder hat was gekriegt für seine 'Leistung' (obwohl eigentlich nur ich was geleistet hab in den letzten 6 Monaten). Sie haben aber Bereitschaft und Verständnis für meine Leidenschaft 'geleistet', und mit der Sicherheit, dass wenn was passieren sollte ich dafür gerade stehe, ist das OK für sie. Das liesst sich einfach, aber es war eine sehr schwere Geburt, die Jahre lange Geduld gebraucht hat, aber der Aufwand hat sich gelohnt.


    Vielleicht gibt es etwas, dass Du Deinem Nachbarn bieten könntest als 'Gegenleistung' für sein Wohlwollen und Entgegenkommen?


    Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg dieses Problem zu meistern.


    Tomgo.

  • Hallo Tomgo, schön wäre es, aber jedigliches Entgegenkommen meinerseits (und da gab es einige, am krassesten vielleicht die E-Leitung, die er über mein Grundstück führen durfte, um ihm Kosten und Aufwand zu ersparen) erlebt, glaube ich , der nachbar als Charakterschwäche meinerseits und Triumph und Sieg seinerseits. Allein die E-leitung 1cm von meiner Grundstückgrenze (nachdem seine Leitung ein Stück auf meinem Grundstück liegt) hinzulegen und mir jetzt diktieren zu wollen, welche Abstände und damit auch Pflanzen ich auf meiner Seite "anpflanzen darf", damit die eventuellen Wurzeln seine E-Leitung nicht beschädigen, bebildert vielleicht ganz gut meine Nachbarn.... Er hätte diesen Leitungsabschnitt auch gut unter seine Platten legen können und direkt an seinem Haus vorbei führen können. Zumal mein Rohbauer noch für ihn die Arbeit ausgeführt während unserer Bauphase...
    Außerdem ist der nachbar selber bambusliebhaber, hat teilweise dieselben Sorten wie ich...und einer seiner Bambusse, die er ohne Rhizomsperre zuerst pflanze haben das andere Nachbargrundstück bereits gekpaert. Aber nicht nur mit einem Halm...aber den nachbar stört es nicht und so ist es eben.
    Trozudem Danke für deine Geschichte, tut ja auch immer wieder gut davon zu hören, das nachbarschaftliche Verhältnisse klappen..
    lg
    rosenhölzchen

  • Hallo Sester,
    tja manchmal ahnt man schon und will es aber nicht wissen....Du hast recht. ich suchte nur noch verzweifelt nach einer Möglichkeit meinen Bambus zu retten....
    Ich werde einmal anfangen, mich mit den Fargesien zu beschäftigen....
    Danke
    lg rosenhölzchen

  • ich werde einmal anfangen, mich mit den Fargesien zu beschäftigen....


    hallo,


    mach das. wenn du den boden gut vorbereitest und evtl. eine tröpfchenbewässerung spendierst, wird das ergebnis in drei jahren besser ausschauen als die jetzige situation. alles halb so wild. robusta im weinbaugebiet geht bestimmt gut. stell mal ein paar bilder rein, inserier deine pflanzen hier im forum und frag gleichzeitig nach ein paar jungpflanzen für dich. vivax/nigra/humilis-mischmasch auf einem meter breite ist auch ohne deinen nachbarn keine dauerlösung. viel erfolg!


    beste grüße,
    ralf

  • oh, oh ich hab mich ja tapfer an die Fargesien herangemacht, aber gefallen tun sie mir nicht. Dieser trichterförmige Wuchs nach oben....
    Der Vorschlag von Sester ist zwar vernünftig und logisch, aber mein Gefühl sagt mir etwas anderes....
    Rai, fällt Dir noch etwas ein?
    Gibt es noch andere ideen?
    Wie kann ich das Rhizomwchstum eindämmen, an dieser Stelle?
    Der rest scheint ja artig in der Sperre zu bleiben, oder täuscht mich das, und die ziehen nach? (Humilis und phyllostachus)
    ratlose und hoffnungsvolle grüsse
    rosenhölzchen

  • Hallo
    so ganz viele Möglichkeiten gibt es wohl nicht mehr, das meiste ist gesagt.
    Robusta Campell oder Wolong aufrecht hört sich für mich auch am schlüssigsten an,
    den überhängenden Wuchs sieht man nicht mehr wenn sich die Pflanzen zu einer Hecke geschlossen haben
    und den Rest erledigt die Schere ganz nach eigenem Gusto.
    Evtl könnte man die Sperre zum Nachbarn auch belassen, die 1,5m die du Halmfrei gehalten hast, auskoffern
    dann auf deiner Seite der Pyllos auch einen neuen Graben ziehen, beide verbinden und eine neue Sperre setzen
    aber so das Rhizome die Möglichkeiten haben aus der alten Sperre in die neue zu wachsen, also das heißt
    die alten Enden entfernen und das Teilstück Sperre welchen zu deinem Grundstück hin liegt quasi neu einsperren,
    sprich nur einen neues Oval drum herum setzen, ich hoffe du hast so halbwegs verstanden was ich meine.
    Das übrige Teilstück Sperre an der Grenze zum netten Nachbarn entfernen um dann gleich zu kontrollieren
    ob sich nicht doch noch das ein oder andere Rhizom dort verirrt hat.
    Evt kannst du mal ein paar Bilder der Situation zeigen vielleicht fällt dem einen oder anderen dann noch eine
    bessere Lösung ein.

    Gruß Ralf


    Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren.


    Die nächstbeste Zeit ist jetzt.


    (Afrikanisches Sprichwort)

  • Robusta Campell oder Wolong aufrecht hört sich für mich auch am schlüssigsten an,


    hallo,


    wenn die beiden mal groß sind, sind die von phyllostachys fast nicht mehr zu unterscheiden, zumindest nicht auf den ersten blick. schau dir die mal irgendwo in ausgewachsen an, bevor du traurig dein köpfchen hängen läßt. dann überlegst du dir, wie es sich wohl anfühlt, wenn du in fünf jahren gemütlich auf der terrasse sitzt und dein nachbar dir durch deine vivaxhalme mit freundlichen gruß eine rechnung überreicht... du kannst/willst dir keinerlei restrisiko bzl. deiner hecke leisten, so habe ich dich zumindest verstanden. und ja, humilis und nigra werden 'nachziehen', wobei mich wundert, das der humilis nicht eh schon der schnellste war...


    hilft nix. das was du hören willst wird dir hier keiner guten gewissens empfehlen. und meine persönliche meinung: robusta in groß ist der knaller, VIEL schöner als humilis!


    beste grüße,
    ralf