Sasa-Arten im Fließgleichgewicht

  • Sasa tsuboiana im Fießgleichgewicht


    Foto 1:


    Ich habe die Pflanze seit 9 Jahren in einer Rhizomsperre (2,30 x 1,70 m) mit einer Schikane. Ich habe niemals etwas abgestochen und auch nicht ausgedünnt. Die Pflanze wird mittlerweile nicht mehr höher (1,70 m), und der Bestand wird auch nicht dichter. Abgestorbene Halme werden brüchig, fallen in Teilstücken auf den Boden und werden dort schnell zersetzt (s. Foto 2).


    Foto 2:


    Der Bestand befindet sich also im Fließgleichgewicht von Wachstum und Verrottung. Im Gleichgewichtsmodus kommen jährlich nicht mehr so viele Neuhalme hoch, wie im Expansionsmodus, und am Sperrenrand tauchen auch nicht mehr so viele neue Rhizome auf, wie in der Anfangsphase.


    Auch im Bereich der Schikane, wo die Rhizome nach innen gelenkt werden, kann man keine Häufung von Halmen feststellen (s. Foto 3), und an der gegenüberliegenden Sperrenseite kann man kein gehäuftes Auftauchen von Rhizomen feststellen. Das führt wieder zu der Vermutung, dass die nach innen gelenkten Rhizome einfach aufhören könnten zu wachsen.


    Foto 3:


    Sasa tsuboiana ist im Gleichgewichtsstadium keine besonders schöne Pflanze. Der einzige Grund, weshalb ich mich noch nicht von der Pflanze getrennt habe, ist der, dass sie mit den größeren Blättern, mit der mittleren Wuchshöhe und dem eigenartigen Aussehen einen interessanten Kontrast zu den anderen Bambussen bietet (s. Foto 4).


    Foto 4:


    Gruß,
    Rai


    PS.: Ich habe die Pflanze damals als namenlosen Ableger bekommen und habe sie intuitiv als Sasa tsuboiana bestimmt. Ich habe von exakter Bambusbestimmung keine Ahnung, und ich hoffe, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege.

  • Sasa kurilensis im Fließgleichgewicht



    Auch Sasa kurilensis, die schönere Verwandte von Sasa tsuboiana, nähert sich bei mir dem Fließgleichgewicht von Wachstum und Verrottung. Ich habe die Pflanze seit 10 Jahren in einer Rhizomsperre mit einer Schikane. Der Bestand ist mittlerweile 1,70 m hoch, und der jährliche Höhenzuwachs ist nur noch minimal. Ich habe auch hier noch nie etwas abgestochen oder ausgedünnt, und der Bestand ist immer noch sehr vital. Die Blätter von Sasa tsuboiana und Sasa kurilensis mögen sich zwar ähnlich sehen, aber ältere Gleichgewichtspflanzen unterscheiden sich - wie man an den Fotos sehen kann - deutlich im Habitus.
    Möglicherweise wird Sasa kurilensis an anderen Standorten erheblich höher, aber bei mir ist der Bambus dem Konkurrenzdruck von Nachbars Fichtenwurzeln ausgesetzt, welche von unten in die gedüngte und gewässerte Sperre einwandern.

  • Sasa palmata im Fließgleichgewicht



    Ich halte Sasa palmata seit 9 Jahren in einer winzigen Rhizomsperre von 0,85 x 1,10 qm und dünne den Bestand soweit aus, das ich jeden Halm jederzeit mit der Gartenschere erreichen kann. Anfangs hatte ich eine u-förmige offene Sperre. Die Sperre war zur Hütte hin offen, weil ich als Bambusneuling annahm, dass sich die Rhizome unter der Hütte totwachsen würden. Aber bereits im zweiten Standjahr kamen Bambushalme am anderen Ende der Hütte zu Vorschein, und ich habe die Sperre unter Einbau von zwei Schikanen geschlossen. Es kommen jährlich nur noch wenige Neuhalme hoch, und ich bezweifele, dass Sasa palmata im Gleichgewichtsstadium noch ein solches Rhizomwachstum zeigt, wie in der Expansionsphase. Die Sperre ist nicht verstopft, und der Bestand ist noch sehr vital.
    Unter anderen Bedingungen dürfte Sasa palmata deutlich höher als die hier gezeigten 2 m werden, aber bei meinem Exemplar sind die Blätter auch nach einem milden Winter strohig, und strenge Wintern führen sogar zu einem oberirdischen Totalverlust.

  • Hallo Hendrik,


    aus Bambusnostalgie schaue ich immer mal wieder ins Forum. Wie tief die Rhizome in der Sperre mit Schikane, wo sie sich ja nicht nach unten schrauben können, gegangen sind, weiß ich nicht. Die 70cm-Sperre wurde jedoch niemals unterwandert. Allerdings empfehle ich, einmal im Jahr den oberen Sperrenrand zu kontrollieren. Es reicht schon, daß die Maulwürfe am Sperrenrand Erde anhäufen, und schon büchsen die Rhizome aus. Lassen sich nach einem Jahr aber noch prima entfernen.


    Gruß,

    Rai

  • Sasa kurilensis sieht bildschön aus.


    Ich versuche derzeit Sasa palmata 'Nebulosa' ohne Sperre zu halten. Mal sehen, ausbüchsen zum Nachbarn kann er aber nicht und er ist teilweise von Rasen umgeben, wo er ständig abgemäht werden kann. Wenn's nicht klappt, klappt's halt nicht.:pinch:;)

    • Offizieller Beitrag

    Sasa palmata hatte ich auch schonmal ausgepflanzt auf dem Rasen, das hat der Nachbesitzer des Grundstückes alles gerodet. Palmata geht in kurzer Zeit viele Meter weit.


    Sasa kurilensis habe ich irrsinnigerweise am Klärteich gepflanzt und muss den da dringend wieder weg nehmen oder einsperren, bevor der sich unter der Teichfolie ausbreitet.


    Bambus mit so feinen Rhizomen durch graben einzudämmen halte ich für schwierig.